KIRCHENKREIS/HALTERN AM SEE – In Zeiten zurückgehender Kirchensteuern sind neue Einnahmequellen für die Arbeit der Gemeinden sehr wichtig. In der Evangelischen Kirchengemeinde Haltern gibt es seit zehn Jahren die sehr erfolgreiche „Aktion Gemeindespende“, die in 2007 ca. 27.000 Euro erbringt, und manch andere Bemühungen. Nunmehr wird eine erste Stiftung einen Arbeitsbereich der Gemeinde dauerhaft unterstützen und fördern.
Am 29. Oktober unterzeichneten Gisela Brandt-Sperling und Georg Sperling im Halterner Gemein-dehaus die „Zustiftungsvereinbarung“. Mit 25.000 Euro stattet das Ehepaar seine „Brandt-Sperling-Stiftung für die Evangelische Kirchengemeinde Haltern“ aus. Mir den Erträgen aus diesem Geld wird die christliche Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde gefördert.
Wir möchten auf diese Weise „dazu beitragen, unsere Kirchengemeinde am Ort zukunftsfest zu machen,“ erläuterte das Stifterehepaar seine Absichten: „Auch unsere Enkel und Urenkel sollen Kirche so erleben können, wie es uns selbst gut getan hat. Die christliche Prägung der nachfolgenden Generationen ist uns ein Herzensanliegen.“
Für die Evangelische Kirchengemeinde Haltern freuten sich Pfarrerin Regine Vogtmann als Vorsitzende des Presbyteriums und Ingrid Balke als Finanzkirchmeisterin über die finanzielle Unterstüt-zung. In ihrem Dankwort machte Regine Vogtmann deutlich, dass die Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde sehr am Herzen liegt und zusätzliche finanzielle Mittel die weitere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen absichern.
Nur kurz suchte das Stifterehepaar nach dem passenden Partner für ihr Vorhaben: „Die Gemeinschaftsstiftung ‚ernten und säen’ für Kirche und Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen bietet uns dafür den verlässlichen unbürokratischen Rahmen“. Seitens der Dachstiftung wurde die Vereinbarung von der Vorsitzenden des Stiftungsrates, Dr. Ulrike Preuß, und von Superintendent Peter Burkowski unterschrieben.
Die „Kirchliche Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen“ wurde bereits im Herbst 2005 durch Beschluss der Kreissynode errichtet. „Zweck der Stiftung ist die Förderung der kirchlichen und diakonischen Arbeit“, heißt es in der Präambel der Satzung, als finanziellen Grundstock hat der Kirchenkreis dafür 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Durch Spenden, Vermächtnisse und Zustiftungen können Einzelpersonen und Gruppen das Anliegen der Stiftung unterstützen.
Bei einer Zustiftung ab 5.000 Euro kann ein spezieller Verwendungszweck im großen Spektrum kirchlicher und diakonischer Aufgabenbereiche bestimmt werden, dann kann die Stiftung auch einen eigenen Namen bekommen, zum Beispiel den der Stifter. Die neue „Brandt-Sperling-Stiftung für die Evangelische Kirchengemeinde Haltern“ ist ein Beispiel für die Möglichkeiten der Namens-gebung und Zweckbindung.
Dr. Ulrike Preuß, die Vorsitzende des Stiftungsrates, begrüßte das Stifterehepaar im Kreis derer, die sich unter dem Dach der Gemeinschaftsstiftung engagieren, und stellte das noch druckfrische Informationsblatt der Stiftung vor. Sie tritt nun mit dem Namen „ernten und säen“ und unter dem Motto „Damit Früchte Frucht bringen“ an die Öffentlichkeit. Am Buß- und Bettag (21. November) lädt der Kirchenkreis zu einem Empfang mit einem Vortrag von Dr. Reinhard Höppner (Kirchentagspräsident 2007, früher Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt) in die Gustav-Adolf-Kirche in Recklinghausen ein. In diesem Rahmen soll auch „ernten und säen“, die Gemeinschaftsstiftung für Kirche und Diakonie, einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt werden.
GJ
Text: Pfarrer Günter Johnsdorf, Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, Arbeitsstelle Fundraising
Foto: Ulrich Kamien, Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen